Aufbruch Stuttgart e.V. – die unabhängige Bürgerbewegung für die Stadt der Zukunft – für eine Stadt, von der wir träumen.

Am 1. März, 20 Uhr feiert die Initiative „Aufbruch Stuttgart e.V.“ den ersten Jahrestag ihrer Gründung mit einem Festvortrag des Architekturhistorikers und Stuttgart-Kenners

Prof. Frank R. Werner zum Thema: STUTTGART REVISITED

Blick auf eine „unmögliche“ Stadt, die sich immer wieder neu erfindet

Stuttgart ist eine einzigartige Stadt. Warum? Weil es sie nach allen Regeln historischer Stadtbaukunst, nach den wirtschaftlichen und topografischen Voraussetzungen eigentlich nie hätte geben dürfen. Doch allen negativen Umständen zum Trotz, trotz Kriegszerstörung und den städtebaulichen Irrungen danach, gibt es Stuttgart immer noch. Doch jetzt steht die Stadt vielleicht vor den größten Herausforderungen seit dem Wiederaufbau. Musikalische Begleitung von Jazzmusikern Olivia Trummer.

Hospitalhof Büchsenstraße 33, Lechlersaal

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

AUFBRUCH STUTTGART ZU GAST IM LINDEN-MUSEUM STUTTGART

Am Donnerstag, den 25.01.2018 waren Mitglieder von Aufbruch Stuttgart e. V. zu einer Veranstaltung im Linden-Museum eingeladen.

Nach einer kurzen Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „Hawai’i – Königliche Inseln im Pazifik“ gab uns die Direktorin des Linden-Museums, Frau Prof. Dr. Inés de Castro, im Vortragssaal des Linden-Museums einen Einblick in die Arbeit dieses in Fachkreisen weltweit bekannten Museums.

Vision Neubau: Das Linden-Museum der Zukunft
Ethnologische Museen befinden sich heute in Transformationsprozessen: Sie stehen vor der Herausforderung, die Vorstellung von Ausstellungsorten des kulturell Fremden – des Anderen in einer zunehmend von Diversität gekennzeichneten Gesellschaft zu überwinden und eine Neuverhandlung der gesellschaftlichen Relevanz anzustoßen. Sie verstehen sich als Orte der Vielstimmigkeit, an denen die Auseinandersetzung mit Identitätsbildungen, kulturellen Dynamiken und globalen Verflechtungen multiperspektivisch stattfindet. Die Kooperation auf Augenhöhe mit Partnern der Stadtgesellschaft sowie mit Vertretern der Herkunftsgesellschaften der Objekte spielt dabei genauso eine zentrale Rolle wie der Umgang mit dem schwierigen Erbe kolonialer Sammlungen.

Neue Konzepte erfordern in die Zukunft offene Räume, die ein Museum zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs machen: Prof. Dr. Inés de Castro stellte die Vision für ein neues Linden-Museum vor und erläutert die Chancen und Potenziale, die ein Neubau für die Stadt und ihre Menschen mit sich bringt.

ALEXANDER GÉRARD – ERFINDER DER ELBPHILHARMONIE

„Wie Bürgerengagement die Elbphilharmonie möglich machte“: Vortrag von Alexander Gérard und ein anschließendes Gespräch mit Felix P. Fischer und Arno Lederer am Montag, den 18.12.2017 um 19 Uhr im Hospitalhof.

Foto: Thies Rätzke

Bilder der Veranstaltung und das Redemanuskript finden Sie in der Rubrik Vorträge.

CHRISTIAN VON HOLST: STUTTGART EINST – STUTTGART JETZT

Einem vielfachen Wunsch entsprechend können wir die schon im Hospitalhof, in der Staatsgalerie und im Haus der Geschichte gezeigte Bilderschau nun zum Download anbieten.

EINE STADT IN BEWEGUNG

Mehr als 2000 Menschen bevölkerten am 17.09.2017 die für den Autoverkehr gesperrte B14 zwischen Wilhelmsplatz und Opernhaus – ein starkes Signal für den Wandel von der autogerechten zur menschengerechten Stadt und für ein lebendiges Kulturquartier. 120 000 Autos pro Tag sind kein unabwendbares Schicksal.

Wie überquert man am besten die B14 in Höhe Staatsgalerie/Staatstheater? Heute ist das oberirdisch noch ein Unterfangen mit Lebensgefahr. Am 17. September trieb AUFBRUCH STUTTGART die Ironie im wahrsten Sinne auf die Spitze. Hochseilartisten der legendären Traber-Familie überquerten in schwindelnder Höhe die Verkehrsschneise, die sich wie eine offene Wunde durch die Stadt zieht.

Fotos: Manuela Willinger

Der atemberaubende Auftritt der Artisten war der spektakuläre Abschluss eines sonntäglichen Ereignisses, das die Debatte um Stuttgarts städtebauliche Zukunft voranbringen wird. Unter Berufung auf das Demonstrationsrecht schaffte es die Initiative, eine mehr als dreistündige Sperrung der Hauptstätter- und der Konrad-Adenauer-Straße zu erlangen. Ausgestattet mit Demonstrationsschildern und 1000 Ballons zog sich der Zug unter Begleitung der Stuttgart Marching Band Richtung Oper und Staatsgalerie.

Foto: Romina Iken

Sämtliche Museen der Innenstadt bildeten mit ihren werbenden „Sandwich-Men“ die Spitze der Demonstration. Alle beteiligten Häuser gewährten an diesem Sonntag den Besuchern freien Eintritt. Ein deutlicher Verweis auf die dichte Präsenz hochkarätiger Kultureinrichtungen im engsten Umkreis der Kulturmeile. „RASEN STATT RASEN!“ lautete dann das Motto der ersten einer ganzen Reihe von Kunstaktionen. Sie verlieh mit ausgelegten Bahnen von Rollrasen der Konrad-Adenauer-Straße zumindest auf einem kleine Stück parkähnliche Züge. In seiner Rede beschwor der Vorsitzende von Aufbruch Stuttgart e.V., Wieland Backes, die Ziele der unabhängigen Bürgerbewegung. Die Verwandlung der vom Verkehr beherrschten Kulturmeile in ein lebendiges menschengerechtes Kulturquartier soll Stuttgarts Einstieg für eine Stadt von morgen werden.

Fotos: Romina Iken

Und dann ergriff – höchst ungewöhnlich für eine Demonstration – Oberbürgermeister Fritz Kuhn das Wort. Und was kaum einer erwartete, er legte sich fest: 2018 soll die Planung für eine Tunnellösung und/oder einen verkehrsärmeren „Stadtboulevard“ in Angriff genommen werden. In den Stadthaushalt werden die Mittel für die erforderlichen städtebaulichen Wettbewerbe eingestellt. Eine höchst erfreuliche Wendung und eine eindeutige Folge der Aktivität von AUFBRUCH STUTTGART.

Fotos: Manuela Willinger

Da passte es ins Bild, dass sich für wenige Stunden an diesem Morgen die Sonne am Himmel zeigte. Mit Beiträgen des Opernchors und Musikern des Staats- und des SWR-Symphonie-Orchesters strebte die Demonstration ihrem spektakulären Schlusspunkt entgegen: der Überquerung der B14 auf dem Hochseil. Die Glanzleistung der Artisten hat Erinnerungswert, ein nachhaltiges Symbol. Stuttgarts Wende zur Stadt der Zukunft – von der autogerechten zur menschengerechten Stadt hat begonnen.

Fotos: Manuela Willinger

Eine Video-Dokumentation der Stadt in Bewegung sehen Sie auf youtube. Weitere Bilder einer Stadt in Bewegung finden Sie in Manu's Bilderecke. und auf unserer Facebook-Seite.

DAN STUBBERGAARD: MY URBAN LIVING ROOM

Am Montag, den 04.09.2017 empfingen wir fünfhundert Gäste zum Vortrag von Dan Stubbergaard im Hospitalhof.

Ein großartiger Abend und überwältigender Erfolg! Dan zeigte seinen begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern, wie eine menschengerechte Stadtplanung aussehen kann. Vielen Dank für die wertvollen Einblicke in Eure Arbeit und vor allem Eure urban living rooms in Kopenhagen (und bald auch in Köln Deutz)!

ERSTE ERFOLGE FÜR AUFBRUCH STUTTGART

Initiative will den Wandel von der autogerechten zur menschengerechten Stadtregion zum Thema der IBA machen.

„Unser Engagement lohnt sich. Wir sehen erste Erfolge unserer Arbeit.“ Die erst im März gegründete überparteiliche Initiative AUFBRUCH STUTTGART hat sich, ausgehend von einer Umgestaltung der Kulturmeile, die Entwicklung Stuttgarts zu einer modernen, zukunftsfähigen Stadt auf die Fahnen geschrieben. Jetzt scheint das Ziel, frischen Wind in die Kommunalpolitik zu bringen, erstmals konkrete Folgen zu zeigen. „Der Vorstoß von Grünen und SPD für eine autofreie City, wäre ohne unsere Vorreiterrolle sicher nicht - oder zumindest nicht so schnell - Realität geworden,“ sagte unser Vorsitzende Wieland Backes am Rande einer Veranstaltung der Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart, zu der er zusammen mit Vorstandsmitglied Arno Lederer eingeladen waren, um Ihre Ideen vor Unternehmern und Managern darzulegen.

Während die Politik den schwierigen Wandel der Autometropole zu einer menschengerechten Stadt in Angriff nimmt, tut sich die ortsansässige Automobilindustrie selbst offenbar schwer damit. Anfragen von AUFBRUCH STUTTGART in Sachen Austausch und Unterstützung wurden rundum negativ beschieden, zum Teil mit Hinweis auf die doch stattlich geleisteten Gewerbesteuerzahlungen.

„Autofreie City“, das ist für viele in der Automobilindustrie und in der Geschäftswelt noch immer ein angstbesetztes Schreckgespenst. „Dabei hat sich“, so Arno Lederer, “zwischen Barcelona, Kopenhagen, New York und Paris längst die Überzeugung durchgesetzt: Zumindest in den großen Städten und Ballungsräumen liegt die Zukunft des Autos längst hinter uns“.

Hätte es da nicht einen besonderen Reiz, wenn gerade in der Autostadt Stuttgart gemeinsam mit der Autoindustrie neue Wege erprobt und gegangen würden? Den idealen Aufhänger dafür bietet die „Internationale Bauausstellung Stadtregion Stuttgart“. Eine Vorreiterrolle in Sachen Mobilität und eine lebendige Heimstatt für Kultur und urbanes Leben in einer Stadt, die den Menschen zum Maßstab macht, das wäre den Aufbruch wert. Es ist höchste Zeit für die Rückeroberung der Stadt durch ihre Bürger. (Pressemitteilung vom 21.06.2017)

VOLLES HAUS BEI "WAS NUN, HERR KUHN?"

Rund 850 Personen waren am 16. Mai im Hospitalhof dabei, als sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn den Fragen der Moderatoren Ulrike Groos und Wieland Backes sowie von Mitgliedern der Initiative stellte.

Foto: Günther Ahner

Dabei sparte der Oberbürgermeister nicht mit Anerkennung: „Die Stadt brauche“, so Kuhn, „eine Bewegung aus der Bürgerschaft heraus“. Der Verein AUFBRUCH STUTTGART habe das visionäre Potenzial in der Stadt erkannt. Rückbau der Konrad-Adenauer Straße zum Stadtboulevard oder gar Untertunnelung, der Bau eines Konzerthauses und eines neuen Lindenmuseums, zentrale Forderungen der Initiative sollen jetzt zügig Wirklichkeit werden. Allerdings, Neues gebaut werden soll nicht an der Kulturmeile, sondern im Rosensteinquartier. Und der Baubeginn kann dort erst ausgerufen werden, wenn Stuttgart 21 fertig und das Gleisbett zwei Jahre später ausgeräumt ist, also frühestens Ende 2025.

Hier setzt die Kritik von AUFBRUCH STUTTGART ein . Die Initiative vermisst eine städtebauliche Konzeption, eine ernsthafte Ambition zur Neugestaltung des städtischen Raums, auch innerhalb des schon bestehenden Kulturquartiers. Experten aus den Reihen von AUFBRUCH STUTTGART fordern die Ausschreibung eines hochkarätigen, internationalen Wettbewerbs ohne Denkverbote.

In den Stuttgarter Nachrichten vom 20.05.2017 schreibt Lokalchef Jan Sellner in seinem Kommentar zur Stadtentwicklung, in dem er die breite Diskussion über Stuttgarts städtebauliche Zukunft sehr begrüßt: „Das ist nicht zuletzt das Verdienst des Vereins Aufbruch Stuttgart, dem es, angeführt von Kulturschaffenden, gelungen ist, der lange lahmenden Stuttgart-Diskussion Leben einzuhauchen: Binnen kurzer Zeit hat sich Gruppierung zu einer außerparlamentarischen Plattform für Ideenaustausch entwickelt nach dem Motto: Wer Visionen hat, muss zum Aufbruch gehen…“

Inzwischen hat der Oberbürgermeister seine Überzeugungen in einem Positionspapier für den Gemeinderat festgehalten. Der Titel des Papiers lautet: „Eine Vision für Stuttgart“. Genau unter dieser Überschrift hatte AUFBRUCH STUTTGART vor 3 Monaten zu seiner ersten Informationsveranstaltung eingeladen. Das Positionspapier ist hier im Internet zu finden. (20.05.2017)